Spracherwerb

Mit Spracherwerb (auch: Sprachentwicklung) wird in der Regel die Aneignung einer ersten Sprache durch das aufwachsende Kind bezeichnet.

Neben dem einsprachigen Spracherwerb gibt es auch noch den doppelten oder mehrfachen Spracherwerb, den gleichzeitigen Erwerb zweier oder mehrerer Sprachen durch ein Kind. Der Erwerb der ersten oder Muttersprache wird auch als Erstspracherwerb bezeichnet. Als Zweitspracherwerb bezeichnet die Forschung den Erwerb einer zweiten Sprache nach Erwerb der ersten, in der Regel durch Einbeziehung der Lerner in die Alltagskommunikation in natürlicher Umgebung. Erst- und Zweitspracherwerb kontrastieren mit dem Fremdspracherwerb. Hier wird die Sprache in der Regel im Unterricht innerhalb von Bildungsinstitutionen wie der Schule vermittelt, unter Zuhilfenahme eines Lehrplans und didaktischer Konzepte. Man bezeichnet den Fremdspracherwerb deshalb in der Forschung auch nicht so sehr als Erwerb, sondern als Sprachenlernen, wobei die Grenze zwischen Erwerb und Lernen nicht immer klar gezogen werden kann.[1]

Der Erstspracherwerb ist ein Forschungsgegenstand, mit dem sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen befassen, darunter vor allem die Psycholinguistik im Speziellen als auch die Linguistik im Allgemeinen und die Entwicklungspsychologie, ferner die Biologie, die Anthropologie und die Forschung zur nonverbalen Kommunikation.[2] Speziell beim Fremdspracherwerb spielt ferner noch die Fremdsprachendidaktik eine wichtige Rolle.

  1. Udo Ohm: Sprache lernen und erwerben. In: Magazin Sprache des Goetheinstitut unter goethe.de, März 2015, abgerufen am 24. Mai 2020.
  2. Gisela Klann-Delius: Spracherwerb: Eine Einführung, 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-02632-3, S. VII.

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